ArnaldoPomodoro

Arnaldo Pomodoro

Der italienische Bildhauer Arnaldo Pomodoro wurde am 23. Juni 1926 in Montefeltro geboren. Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Pesaro. Seit 1954 lebt und arbeitet er in Mailand. Neben seinen faszinierenden Skulpturen, die überall auf der Welt zu finden sind, gestaltete er auch Uhren. Ein tolles Beispiel für eine Uhr von Pomodoro ist sein Omega-Modell.

Ausbildung und frühe Erfolge

Pomodoro absolvierte von 1949 bis 1951 ein Studium der Bühnenausstattung. Bis heute fühlt er sich der Kunstakademie von Pesaro verbunden.

Danach stieg er in den Beruf ein und kreierte Kostüme und Bühnenbilder. Gemeinsam mit seinem Bruder Giò Pomodoro, der ebenfalls Künstler ist, wandte er sich der Goldschmiedekunst zu.

Im Jahr 1954 hoben die Brüder Pomodoro zusammen mit Giorgio Perfetti die Künstlergruppe 3 P aus der Taufe. Ab 1955 schlossen sich Arnaldo und Giò Pomodoro der Gruppe Continuità an. Zu ihr gehörten außerdem:

  • Tancredi
  • Lucio Fontana
  • Gastone Novelli
  • Piero Dorazio
  • Giulio Turcato
  • Achille Perilli

Ein Jahr zuvor feierte Pomodoro seine erste Einzelausstellung in Florenz. Sie wurde in der Galeria Numero ausgestaltet.

Inspirierende Reisen im Ausland

Während der Jahre 1956 bis 1959 unternahm Pomodoro viele Reisen ins europäische Ausland. Er besuchte Frankfurt am Main, Köln, Paris und Brüssel. Im Jahr 1959 gehörte Pomodoro zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der documenta 2 in Kassel.

Ein Jahr danach führte ihn sein Weg erstmalig in die USA. Dort begegnete er dem Bildhauer David Smith, der dem abstrakten Expressionismus zuzurechnen ist und dessen große Stahlskulpturen Pomodoro begeisterten. Ab 1966 hatte Pomodoro für zwei Jahre ein Atelier an der Stanford University in Palo Alto. Auch eine Gastprofessur an der Universität von Kalifornien in Berkeley bekleidete er. Im Jahr 1980 lud ihn das Mills College in Oakland als Dozent ein. Er unterrichtete dort für vier Jahre.

Pomodoros Stiftung erforscht sein Werk und gibt anderen Bildhauern eine Chance

1995 entschloss sich Pomodoro zur Gründung eine Stiftung, nämlich die Fondazione Arnaldo Pomodoro. Sie befindet sich in Mailand und bemüht sich um die Erforschung des Werks von Pomodoro. Gleichzeitig fördert sie die zeitgenössische Skulptur, indem sie u. a. Ausstellungen für Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler veranstaltet.

Pomodoros künstlerische Arbeit

Wer sich Pomodoros Skulpturen anschaut, erkennt sofort, dass ein Goldschmied hinter ihnen steht. Zu den Materialien, die er verwendet, gehören Gold, Beton, Eisen, Silber, Holz und in erster Linie Bronze. Pomodoro verarbeitet immer wieder seine Sicht auf das technische Zeitalter der Gegenwart in seinem Schaffen.

In den 1950er-Jahren erarbeitete Pomodoro vor allem Hochreliefs, die von allen wichtigen Kritikern derzeit beachtet wurden. Ab 1960 wandte er sich dem dreidimensionalen Schaffen zu und brachte seine abstrakte Formensprache hervor. 1966 wurde Pomodoro ausgewählt, eine Kugel von dreieinhalb Metern Durchmesser für die Expo in Montreal zu entwickeln. Dies bedeutete für ihn die Hinwendung zu monumentalen Skulpturen.

Häufig baute er geometrische Formen in seine Skulpturen ein, z. B. Quader, Kegel, Kugeln, Scheiben und Säulen. Dabei brach er diese Formen auf und erlaubte der Betrachterin und dem Betrachter einen Blick in das Innere. Damit raubte er der schlichten Form ihre Perfektion und entdeckte das Mysterium in ihrem Innenleben. Die Exaktheit der geometrischen Hülle stand im krassen Widerspruch zum chaotischen Inhalt. Diesen Gegensatz machte Pomodoro zu einer Konstante in seiner Arbeit.

Seit den 1970er-Jahren entwickelte Pomodoro auch Grafiken. Immer wieder entwickelte er Kostüme und Bühnenbilder an italienischen Theatern.

Bekannteste Uhren: Omega

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