Tokujin Yoshioka

Der japanische Produktdesigner, Grafiker und Architekt Tokujin Yoshioka wurde am 20. Januar 1967 in der Präfektur Saga geboren. Seine Werke werden in den Dauerausstellungen grosser Museen gezeigt, darunter das Museum of Modern Art und das Victoria and Albert Museum. Selten wird ein Designer mit so zahlreichen Preisen ausgezeichnet wie Yoshioka. Das Magazin Newsweek erklärte ihn zu einem der hundert angesehensten Japaner weltweit. Auch seine Uhren sind einzigartige und hochwertige Designobjekte.

Ausbildung und Frühwerk

Yoshioka absolvierte zunächst seinen Schulabschluss, danach entschied er sich für ein Studium an der Kuwasawa Design School. Im Anschluss an seine Hochschulausbildung designte er Produkte für das Büro von Shirō Kuramata. Anschließend entwickelte er Dekorationen für Schaufenster, Konzepte für Ausstellungen und Modeaccessoires für den japanischen Modeschöpfer Issey Miyake. Sein eigenes Designbüro hob er 2000 in Tokio aus der Taufe. Aus dieser Zeit sind besonders seine Möbeldesigns in Erinnerung geblieben. Bei ihnen richtete er sich nach natürlichen Gestaltungsprinzipien und Materialien. Im Jahr 2001 entwarf er einen Sessel aus Papier (Honey-Pop). Dessen Festigkeit und Robustheit verdankt sich der Nachahmung der Struktur von Honigwaben.

Kunstvolle Möbel und weitere Arbeiten

Die Zeit nach 2001 stand vor allem im Zeichen der Arbeit für italienische Möbelfirmen, z. B. Driade, Moroso, Cassina und Kartell. Seine Sitzmöbel ragen besonders heraus, seit sie auf der Internationalen Möbelmesse in Mailand gezeigt wurden. Yoshioka war verantwortlich für das räumliche Konzept der Messeauftritte verschiedener Firmen, beispielsweise Lexus und Swarovski.

Im Jahr 2002 begann Yoshioka seine Arbeit mit optischem Fiberglas. Sein Stuhl “Chair that disappears in the rain“ ist ein wuchtiges Werk, das sich aber aufgrund seiner Transparenz der Umgebung optisch unterordnet. Der Tisch „Waterfall“ ist der größte Glastisch der Welt und ebenfalls aus Fiberglas gestaltet. In der Dauerausstellung des Musée d‘Orsay ist sein Objekt „Water Block“ zu bestaunen.

Für Issey Miyake entwickelt Yoshioka seit über 20 Jahren edle Modeboutiquen, die überall auf dem Globus zu finden sind. Auch Swarovski, der Hersteller von hochwertigen Kristallobjekten aus Österreich, zählt zu seinen Auftraggebern. Für diese Firma entwarf er die Flagship-Stores, die er mit seinem Stardust Crystal Palace-Konzept versah. Verschiedene Automobilfirmen schmücken sich mit seinen Designs, darunter BMW, Audi, Nissan, Toyota, Lexus und Peugeot. Außerdem schwören verschiedene Hersteller von Luxusartikeln auf seine ansprechende
Ästhetik. Zu ihnen gehören Cartier, Hermès, Bang & Olufsen und Apple. Renommierte Museen weltweit zeigen seine Entwürfe, z. B. in Paris, New York, London und Weil am Rhein.

Fantastische Uhren mit dem gewissen Etwas

Zu Yoshiokas Werk gehören auch fantastische Uhren, die etwas ganz Besonderes sind. Ein herausragendes Beispiel ist die „Glas Watch“ von 2017. Ihr Uhrengehäuse ist ein großer, dicker Block aus Kristall, durch den die Uhr dem Material einen Hauch von Gegenwart entlockt. Die Uhrentechnologie stammt von SEIKO. Ein Zeitmesser voller Licht, das die Sinne transzendiert.

Im Jahr 2011 entstand die Uhr mit dem schlichten Namen „O“, die eine wahre Sensation auf der Basel World auslöste. Mit ihr wurde das 10. Jubiläum von Issey Miyake Watch gefeiert. Der Name „O“ leitet sich von der Aussprache des französischen Wortes „Eau“ her, welches „Wasser“ bedeutet. Das Prachtstück deutet zurück auf die Ursprünge der Uhr. Sie erweckt den Anschein, als sei sie aus Wasser gestaltet. Ihre Ästhetik verzaubert die Betrachterin und den Betrachter, weil nur die Zeit an sich das Handgelenk umarmt. Die Uhr scheint zu verschwinden, indem sie ihre Umgebung reflektiert. Sie ist ganz vom Material durchdrungen.

Wikipedia