Der schweizerische Elektroingenieur und Designer Hans Hilfiker wurde am 15. September 1901 in Zürich geboren und starb am 2. März 1993 in Gordevio TI. Bis heute berühmt ist sein Design für die Schweizer Bahnhofsuhr. Diese gestaltete er im Jahr 1944. Später fügte er noch die rote Kelle hinzu, die zum Haupterkennungszeichen der Uhr wurde.
Hilfiker arbeitete in den 1960er Jahren aber auch für die Thema AG (1978 von Electrolux übernommen) und war in diesem Zusammenhang maßgeblich an der Schaffung der Schweizer Küchennorm beteiligt.
Zum Designer wurde Hilfiker erst in den 1940er Jahren, wobei er sich nie auf künstlerische Traditionen bezog, sondern seine Designphilosophie stets selbstständig entwickelte. So wurde er zu einem der bedeutendsten Gründerväter des Industriedesigns der Schweiz.
Ausbildung und frühe Jahre
Zunächst besuchte Hilfiker die Primar- und Sekundarschule und bestand danach eine Ausbildung als Feinmechaniker. Sein Studium der Elektro- und Fernmeldetechnik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich schloss er mit Diplom ab.
Im Jahr 1925 trat Hilfiker der Albiswerke (Siemens) in Zürich. Ein Jahr später reiste er im Auftrag von Siemens nach Argentinien. Dort war er technischer Berater bei den Fernmeldetruppen der Armee des Landes. Zu seinen Aufgaben gehörten der Bau von Werkstätten und mobilen Telefonzentralen und die technische Ausbildung von Fernmeldeunteroffizieren. Als 1929 die Telefonleitung Buenos Aires – Rosario gebaut wurde, war Hilfiker als leitender Ingenieur mit dabei. Diese Arbeit galt als wegweisend, muss doch das Sumpfgebiet Rio Parana durchquert werden. Ein Jahr später plante er ein Seekabel von der Umgebung von Buenos Aires nach Montevideo in Uruguay. In Berlin besuchte er eine fünfmonatige Schulung bei Siemens, um dann die entsprechende Betriebsgesellschaft in Argentinien zu gründen und zu übernehmen. Da dieser Plan nicht zur Ausführung kam, ging Hilfiker 1931 in die Schweiz zurück.
Zurück in der Schweiz
Von 1932 bis 1958 stand Hilfiker im Dienst der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Hier arbeitete er als Ingenieur in der Bauabteilung III. Ab 1944 war er dort stellvertretender Leiter und führte die „Dienste ortsfeste elektrische Anlagen“. Während seiner Tätigkeit für die SBB gestaltete er die berühmte Schweizer Bahnhofsuhr, ebenso einen Bockkran, mit dessen Hilfe schwere Ladungen von der Straße auf die Schiene gebracht werden konnten, das Perrondach des Bahnhofs Winterthur-Grüze und einen Fahrplanprojekor im Bahnhof Zürich. Das von ihm geschaffene Dienstgebäude für den Fahrleitungsunterhalt im sogenannten Kohlendreieck des Züricher Bahnhofs steht heute unter Denkmalschutz.

über 1’000 Bahnhöfen und Verkaufspunkten der SBB
Grundentwurf: 1944; Redesign: 1952
Entwurf: Hans Hilfiker (Redesign) (CH, 1901 – 1993)
Herstellung: Uhrenfabrik W. Moser-Baer AG, Sumiswald, CH
Produktion: Schweizerische Bundesbahnen, SBB, Bern, CH
Im Jahr 1958 wurde Hilfiker Direktor bei der Thema AG in Schwanden (Kanton Glarus), die später in Electrolux umbenannt wurde. Hier entwickelte er ein neues Küchenprogramm, das aus Einzelteilen bestand, die man miteinander kombinieren konnte – je nach den baulichen Voraussetzungen und Wünschen der Kunden. Mit dieser Systemküche schuf er die Voraussetzungen für die Schaffung der eigenen Schweizer Küchennorm (SINK). Diese unterscheidet sich von der europäischen vor allem durch die Breite, die in der Schweiz 55 Zentimeter beträgt und in Europa 60 Zentimeter. Ein Prototyp, der nach dieser Norm gefertigt wurde, war bei der EXPO 1964 in Lausanne zu bestaunen. Hilfiker schuf auch das einheitliche Corporate Design bei der Therma AG und organisierte völlig neue Produktionsprozesse für die Einbauküche.
Bis 1980 arbeitete Hilfiker als Design-Consultant bei Devico Design in Gockhausen (in der Nähe von Zürich). Außerdem zählte das Technikum Windisch Hilfiker von 1974 bis 1980 zu seinen Lehrern.
Beispiel 1955:
Wikipedia | Blog Mondaine Uhren #Mondaine
Eine Übersicht über seine Werke finden Sie auf ⬈ eMuseum.ch
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